Forschung

Gesundheitswissen Pulmonale Hypertonie

13. März 2023

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Eine Ärztin mit Mundschutz sitzt in Praxisräumen und erklärt etwas. Im Vordergrund des Bildes ist ein Patient im Anschnitt von hinten zu sehen.

Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa ein Prozent der Menschen an pulmonaler Hypertonie (PH). Aber was genau ist Lungenhochdruck und was bedeutet die Erkrankung für Patient:innen?

Unter dem Begriff der pulmonalen Hypertonie (PH), auch als Lungenhochdruck bezeichnet, werden mehrere Krankheitsbilder zusammengefasst. Was sie alle gemeinsam haben: Der Blutdruck im Lungenkreislauf ist bei Betroffenen chronisch erhöht. Bei gesunden Menschen liegt der Blutdruck in der Lungenarterie – also der Arterie, die das sauerstoffarme Blut vom Herzen zur Lunge transportiert – unterhalb eines Wertes von 20 mmHg, bei Patient:innen mit Lungenhochdruck liegt er dauerhaft bei 20 mmHg oder höher.

Betroffen sind etwa ein Prozent der Weltbevölkerung, bei über 65-jährigen sind es schätzungsweise bis zu zehn Prozent. Symptome können u. a. unter Kurzatmigkeit und geringe körperliche Belastbarkeit sein. Es können auch Atemnot bis hin zur Ohnmacht bei körperlicher Anstrengung, Brustschmerzen oder Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen auftreten. Da die Symptome insbesondere zu Beginn der Erkrankung nicht spezifisch sind und denen anderer Lungenkrankheiten ähneln, kann es dauern, bis die Diagnose gestellt wird. Dazu ist eine komplexe Diagnostik mit zahlreichen unterschiedlichen Untersuchungen wie EKG, Lungenfunktionsdiagnostik und Ultraschall des Herzens nötig. Anders als der Körperblutdruck, der am Arm gemessen werden kann, ist die Messung des Lungendrucks nur mithilfe eines operativen Eingriffs möglich. Dieser wird erforderlich, um die Diagnose der PH zu festigen und den Schweregrad einzuschätzen.

Die Untersuchungen haben neben der Früherkennung des Lungenhochdrucks auch das Ziel, die Erkrankung genau zu klassifizieren. Denn nur wenn die/der behandelnde Ärzt:in die Ursache der PH kennt, kann sie/er eine geeignete Therapie wählen. Es werden fünf Klassen der PH unterschieden:

  1. Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)
    Bei der PAH sind die Arteriolen der Lunge verengt oder aufgrund von Zellwucherungen verändert. Die Erkrankung ist selten, aber schwerwiegend. Betroffen sind auch häufig jüngere Patient:innen, insbesondere jüngere Frauen.
  2. Pulmonale Hypertonie infolge Linksherzerkrankung
    Lungenhochdruck kann auch eine Folge einer Erkrankung der linken Herzhälfte sein, etwa wenn sich aufgrund dessen der Fülldruck der linken Herzhälfte erhöht und es schließlich zum Rückstau des Blutes in die Lunge kommt. Diese Form der PH kommt sehr häufig vor.
  3. Pulmonale Hypertonie infolge Lungenerkrankungen und/oder Sauerstoffmangel
    Diese Gruppe umfasst Patient:innen, deren pulmonale Hypertonie aufgrund einer Krankheit der Bronchien und/oder des Lungengewebes besteht, etwa einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).
  4. Chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH)
    Betroffene, die Lungenhockdruck aufgrund von Lungenembolien entwickeln, werden unter der Bezeichnung chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) zusammengefasst.
  5. Pulmonale Hypertonie mit unklarem oder multifaktoriellem Mechanismus
    Die letzte Gruppe schließt die Patient:innen ein, bei denen die Ursache des Lungenhochdrucks unklar ist oder durch komplexe, sich überschneidende Erkrankungen ausgelöst wird.

Eine frühe Diagnose einer PH ist besonders wichtig, da die Krankheit in der Regel einen fortschreitenden und lebensbedrohlichen Verlauf nimmt. Eine Heilung ist bisher zumeist nicht möglich. Dank großer Fortschritte in der Therapie ist die Prognose in den vergangenen Jahren jedoch erheblich besser geworden. Zudem wird weiter intensiv an neuen Behandlungen und Arzneimitteln geforscht. Auch wir von MSD forschen an Therapien für verschiedene Arten der pulmonalen Hypertonie.

Weitere Informationen zu Lungenhochdruck haben die Deutsche Herzstiftung und der Lungeninformationsdienst zusammengestellt.

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Charlotte Gerling
Sen. Specialist Corporate Communications

+49 89 45 612 093

charlotte.gerling@msd.de