Krebs

PINK!Coach: Digitaler Begleiter für Brustkrebspatientinnen

1. November 2022

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Zwei Frauen sitzen nebeneinander und blicken gemeinsam auf etwas, das außerhalb des Blickfelds des Betrachters liegt. Im Vordergrund ist ein aufgekappter Laptop zu sehen.

Beim MSD Gesundheitspreis 2022 ging der Sonderpreis Digitalisierung an PINK!Coach, eine App für Brustkrebspatientinnen. Die Jury findet, dass der digitale Assistent durch den innovativen, niedrigschwelligen Zugang und die individuelle Unterstützung überzeugt.

Medizinisches Wissen und praktische Informationen für Brustkrebspatientinnen, einfach erklärt und ohne Werbung: Das war die Idee für die App PINK!Coach, die speziell für Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs entwickelt wurde. Sie wurde aus den 49 Bewerbungen für den MSD Gesundheitspreis 2022 ausgewählt und mit dem Sonderpreis Digitalisierung ausgezeichnet. Die Begründung lautet: Als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) ist der PINK!Coach einfach und jederzeit über das Smartphone zu nutzen, unterstützt die Patientinnen individuell in vielen Lebensbereichen und macht das Leben mit Brustkrebs leichter.

„Pink ist positiv und weltweit wird die pinkfarbene Schleife als Zeichen von Solidarität und Mitgefühl mit Brustkrebspatientinnen getragen, so kam der digitale Coach zu seinem Namen“, sagt Prof. Dr. Pia Wülfing. Die Gynäkologin und Brustkrebsspezialistin aus Hamburg hat den PINK!Coach ins Leben gerufen, um das Wohlbefinden der Erkrankten ganzheitlich zu fördern. „Bei meiner Arbeit in unterschiedlichen Brustzentren sind Patientinnen immer wieder mit ganz vielen Fragen auf mich zugekommen“, erklärt die stolze Preisträgerin den Ursprung ihrer Idee. „Ihnen allen fehlten vertrauensvolle und verständliche Informationen zu ihrer Erkrankung.“

Gruppenbild des PINK!Coach-Teams bestehend aus Einzelbildern der Mitarbeitenden, die auf einem grünen Hintergrund in verschiedenen Größen arrangiert wurden.

Umfassend und patientennah

„Die Diagnose ‚Brustkrebs‘ ist erstmal ein Schock. Kurz danach haben die Betroffenen oft ein Bedürfnis nach umfassender und verständlicher medizinischer Aufklärung. Neben theoretischen Hintergründen wollen sie aber auch ganz praktische Informationen“, weiß Wülfing aus langjähriger Erfahrung. Wie bekommt man ein Rezept für eine Perücke oder einen Taxischein, um zur Chemotherapie zu fahren? Welche Sportart oder Ernährungsform ist während und nach der Therapie geeignet und sinnvoll? „Für umfassende und individuell passende Antworten auf diese Fragen gibt es im Klinikalltag meist keine Zeit“, sagt die Expertin. Weil auch eine Plattform fehlte, die ohne Werbung und Verkaufsinteressen, kostenlos passende Informationen für die Patientinnen bereitstellt, machte sie es sich selbst zur Aufgabe, genau diese Lücke zu füllen.

„Angefangen hat alles vor zwei Jahren an meinem Küchentisch“, erzählt Wülfing. „Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie hatte ich die Zeit, die mir im Klinikalltag immer fehlte.“ Zunächst war es ein Solo-Projekt, bei dem die Gynäkologin unter Mitwirkung einer ehemaligen Patientin einen Podcast aufnahm. Nach und nach entstanden aber auch Videos zu vielen brennenden Fragen von Brustkrebspatientinnen, die Wülfing während ihrer Berufspraxis in den Sprechstunden gesammelt hatte. „Ich will alles, was medizinisch wichtig ist, einfach, aber fachlich richtig erklären und digital nutzbar machen“, umschreibt die Ärztin Ziel und Anspruch ihres Tuns. Allein schafft sie das längst nicht mehr, sondern hat ein Start-up gegründet und mittlerweile ein 16-köpfiges Team um sich. Der PINK!Coach ist nun das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit namhaften Expert:innen aus den Bereichen Gynäkologie, Onkologie, Ernährungsmedizin, Sportwissenschaften und Psychologie.

PINK!Coach auf Rezept

„Durch die zusätzliche Manpower werden wir es schaffen, den PINK!Coach immer weiterzuentwickeln und ständig zu verbessern“, blickt Wülfing in die Zukunft. Dabei liegt bereits ein langer Weg bis zur Finanzierung und technischen Umsetzung des Projekts hinter ihr. Ein wichtiger Meilenstein war die vorläufige Anerkennung des PINK!Coach als DiGA durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). „Seit unser PINK!Coach im Juli 2022 Verzeichnis der erstattungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen steht, kann die App auf Rezept verordnet werden und wir erhalten die Kostenerstattung von den Krankenkassen“, erklärt Wülfing. „Die Nachfrage und das Feedback der Nutzerinnen bestätigen und motivieren mich, den Weg weiterzuverfolgen“, resümiert sie.

„Es scheint uns wirklich gelungen zu sein, den Nutzerinnen individuell auf sie zugeschnitten echte Unterstützung und mehr Lebensqualität zu bieten“, interpretiert die Expertin die positive Resonanz. Brustkrebspatientinnen finden in der App ein Ernährungskonzept mit 1.000 Rezepten, ein individuelles Bewegungsprogramm zur Linderung von Nebenwirkungen, ein Achtsamkeitsprogramm zur Verbesserung des Wohlbefindens und eine Infothek mit leitlinienbasierten Informationen zu Therapien. Zudem haben sie die Möglichkeit, wichtige Termine und Dokumente zu integrieren oder beispielsweise bei auftretenden Symptomen mit einem Chatbot zu interagieren. „Echtes Coaching erfahren die Patientinnen durch tägliche Ziele, die helfen sollen Verständnis für das richtige Verhalten während Therapie oder Nachsorge aufzubauen“, erläutert Wülfing und ergänzt, dass regelmäßige Erfolgsmeldungen und Statistiken zum Weitermachen motivieren.

Mehr über PINK!Coach erzählt Pia Wülfing im Video auf YouTube. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der App.

Ihr Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Charlotte Gerling
Sen. Specialist Corporate Communications

+49 89 45 612 093

charlotte.gerling@msd.de