
Schon gewusst...?

Schon gewusst… wie sich die Überlebensrate von Krebspatienten in den letzten Jahren entwickelt hat? Wohin und an wen das meiste Geld aus den Beitragszahlungen an die gesetzliche Krankenversicherung fließt? Oder wie hoch die Investitionen der Pharmabranche in die Forschung & Entwicklung von neuen Arzneimitteln sind? Und stimmt es eigentlich, dass die Gesundheitskosten in den letzten Jahren explodiert sind? Erstaunliche, neue und in der öffentlichen Diskussion oftmals wenig diskutierte Daten & Fakten, Antworten und Hintergrundinformationen rund um den deutschen Arzneimittelmarkt gibt es hier, bei #Schon gewusst…?
Der Begriff „Apothekerpreise“ scheint allgemein synonym mit „teuer“ gesetzt zu werden. Aber wussten Sie, dass die Hersteller vom Preis, der auf dem Medikament steht, nur rund die Hälfte bekommen?
Wussten Sie, dass der deutsche Staat sich als eines der wenigen Länder in Europa über den vollen Mehrwertsteuersatz 16 % des Apothekenpreises holt? Wussten Sie, dass Hersteller, Großhandel und Apotheken den Krankenkassen erhebliche Rabatte gewähren, die rund 1/6 des Endpreises ausmachen? Deutschland liegt mit dieser Marge für die Hersteller am unteren Ende in Europa.
Kennen Sie die alljährlich wiederkehrende Schlagzeile von den „explodierenden Gesundheitskosten“? Ja, die Gesundheitskosten steigen - aber im Wesentlichen parallel zum Bruttoinlandsprodukt. Seit 2012 liegt der Anteil bei rund 7 %. Auch der Anteil der „ach so explodierenden Arzneimittelkosten“ ist mit rund 1,1 % des Bruttoinlandsprodukts konstant geblieben. Für diese Ausgaben gab es entscheidende Fortschritte, so z. B. in der Behandlung von Krebserkrankungen oder bei der Senkung der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Grob unterteilt entfallen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen zu 1/3 auf den stationären Bereich, zu 1/3 auf den ambulanten Bereich (einschließlich der Arzthonorare und Arzneikosten) und zu 1/3 auf andere Leistungen (wie z. B. Zahnersatz, Heilmittel-Leistungen, Krankengeld, Mutterschaftsausgaben aber auch Verwaltungskosten). Im ambulanten Bereich fließt wiederum rund die Hälfte in die ärztlichen Honorare und die andere Hälfte in den Arzneimittelbereich. Während die Ausgaben für ärztliche Honorare voll dieser Berufsgruppe zugutekommen, teilen sich die Bruttoausgaben für Arzneimittel auf in die Mehrwertsteuer an den Finanzminister, die Margen der Handelsstufen Apotheke und Großhandel und zuletzt das Einkommen der Pharmaindustrie. Von den Finanzmitteln, die an die pharmazeutische Industrie fließen, geht wiederum die Hälfte an die Hersteller älterer, überwiegend patentfreier Medikamente und die andere Hälfte an die forschenden Pharmafirmen, die den medizinischen Fortschritt voranbringen.