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Viele Menschen beim Joggen im Wald.

Warum Sport nach Krebs? 20 gute Gründe und 4 wichtige Tipps

Ganz gleich, ob Sie schon vor Ihrer Krebserkrankung ein Fitnessfan waren und auf der Suche nach Tipps sind, wie Sie möglichst bald wieder starten können, oder ein Sportmuffel, der noch ein paar Gründe braucht, um die Couch gegen Fitnessstudio oder Fahrrad zu tauschen: Hier finden Sie beides.

Das kann Sport nach Krebs bzw. Krebstherapie z.B. bewirken:

  1. Die Chancen stehen gut, dass Sie sich besser fühlen werden, denn: Sport kann die Lebensqualität verbessern.
  2. Sport nach Krebs hilft, die Muskulatur wieder aufzubauen und zu Kräften zu kommen.
  3. Durch Bewegung kann das Rezidivrisiko eventuell gesenkt werden.
  4. Sie beugt weiteren Krebserkrankungen vor.
  5. Körperlich aktiv zu sein, kann die Chance verbessern, die Krebserkrankung zu überleben und als dauerhaft geheilt zu gelten. Studien deuten darauf hin, dass dieser Effekt vor allem für Sport nach Brustkrebs, Sport nach Darmkrebs und Sport nach Prostatakrebs, aber auch für Sport nach Leukämie gelten kann.
  6. Selbst, wenn Sie langsam starten müssen, kehrt in der Regel nach und nach die Leistungsfähigkeit zurück.
  7. Sport kann helfen, tumor-assoziierte Fatigue zu lindern.
  8. Körperlich aktiv zu sein, trägt zu einem gesunden Body Mass Index (BMI) bei und hilft, das Gewicht zu halten.
  9. Sport kann die Nebenwirkungen bestimmter Behandlungen senken, darunter Erschöpfung, Empfindungsstörungen oder Beeinträchtigungen der Beweglichkeit.
  10. Krebsüberlebende* können mithilfe von Sport das Gefühl für den eigenen Körper wieder entdecken.
  11. Gemeinsam macht es mehr Spaß: Sport zu zweit oder in einer Gruppe gibt Ihnen Gelegenheit, Ihr soziales Leben wieder aufzunehmen.
  12. Wenn Sie in einer Gruppe mit anderen Krebsüberlebenden* Sport treiben, treffen Sie dort Menschen, mit denen Sie sich austauschen können – schließlich machen sie ganz ähnliche Dinge durch.
  13. Endlich wieder erholt aufwachen: Bewegung kann Schlafstörungen entgegenwirken.
  14. Sich fit zu halten, hat positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis.
  15. Sport senkt das Risiko für andere Erkrankungen, beispielsweise Bluthochdruck, Thrombosen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte.
  16. Er kann negative Gefühle wie Angst, Stress oder Anspannung verscheuchen und die Stimmung aufhellen.
  17. Sportliche Aktivitäten können das Selbstbewusstsein stärken.
  18. Durch positive Effekte wie ein gutes Körpergefühl, Selbstvertrauen und Energie kann Bewegung dazu beitragen, das Sexualleben nach einer Krebserkrankung zu verbessern.
  19. Sport bringt den Kreislauf in Schwung und erhöht generell die Motivation, sich aufzuraffen und aktiv zu sein.
  20. Sich regelmäßig zu bewegen und damit selbst etwas für die eigene Gesundheit zu tun, vermittelt das Gefühl, die Situation in der Hand zu haben und dazu beizutragen, sie zu kontrollieren.

Motiviert? Dann sind hier vier Hinweise, was Sie beachten sollen, bevor Sie Ihre Laufschuhe auspacken, sich zum Yoga-Kurs anmelden oder das Rad auf Vordermann bringen:

Wie Sie gut vorbereitet in Ihr Bewegungsprogramm starten

Starten Sie in kleinen Schritten

Je mehr man sich bewegt, desto größer ist die vorteilhafte Wirkung: Das stimmt zwar, dennoch sollten Sie langsam beginnen und Ihr Bewegungsprogramm an Ihren körperlichen Zustand anpassen. Empfohlen wird, sich wöchentlich mindestens drei Mal für jeweils eine Stunde zu bewegen – oder fünf bis sechs Mal wöchentlich für 30 Minuten. Entscheidend ist aber Ihr persönlicher Zustand – steigern können Sie sich immer noch!

Bleiben Sie am Ball

Wenn Sie an einer Reha-Maßnahme teilgenommen haben, stand regelmäßige Bewegung bereits auf Ihrem Programm. Machen Sie am besten gleich im Anschluss weiter, um den Schwung nicht zu verlieren: Viele Übungen können Sie auch zuhause durchführen. Wer sich einer Krebssportgruppe anschließt, kann sicher sein, dass das Programm die speziellen Bedürfnisse für Sport nach Krebs bzw. -therapie berücksichtigt. Zudem ist es leichter, sich zu motivieren, wenn man mit anderen trainiert. Eine weitere Möglichkeit ist Rehabilitationssport. Die Kosten eines ärztlich verordneten Bewegungsprogramms werden (nach Bewilligung) von der Krankenkasse getragen.

Lassen Sie sich von Fachleuten unterstützen

Sport- und Physiotherapeut:innen sowie Expert:innen für Krankengymnastik oder Reha-Sport beraten Sie gern bei der Wahl Ihres Bewegungsprogramms und der Intensität. Sie wissen auch, wie stark Sie sich belasten können (z.B. nach einer Operation) und welche Art des Trainings für Sie besonders wichtig ist: Ausdauersport wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen fördert die Leistungsfähigkeit. Krafttraining hilft, Muskelmasse wieder aufzubauen und Verletzungen vorzubeugen. Die Ziele beim Bewegungstraining sind u.a. Schmerzen und Fehlhaltungen zu verhindern. Auch Koordinationsübungen können wichtig sein, ebenso wie Tipps, wie Sie Ihre Fitness mit der richtigen Ernährung stärken. Zudem sollten Sie das Training sowie die Trainingsintensität mit Ihrem onkologischen Behandlungsteam abstimmen.

Suchen Sie sich Bewegung, die Spaß macht

Ein ausgeklügeltes Fitnessprogramm nützt nichts, wenn Sie nicht dranbleiben. Finden Sie deshalb Bewegungsmöglichkeiten, die Ihnen Spaß machen. Das muss übrigens nicht immer Sport sein: Auch Aktivitäten rund um Haus und Garten bringen Ihren Organismus auf Touren. Oder kombinieren Sie Treffen mit anderen mit Bewegung, indem Sie Spazierengehen, statt im Café zu sitzen, oder mit dem Rad zur Verabredung fahren. Auch so kommen Sie auf das empfohlene Training – und das fast nebenbei.

Sport nach Krebs: Zum Weiterhören und Weiterlesen

In Folge 12 des Podcasts Café Krebs erfahren Sie, „Wie Bewegung helfen kann“.

Brustkrebs-Patientin Annette Holl schildert im Influcancer-Blogbeitrag „Dem Krebs davonfahren oder vor ihm weglaufen“, wie sie ihr Sportprogramm drinnen und draußen gestaltet und Bewegung in ihrem Tagesablauf unterbringt.

Weitere nützliche Informationen finden Sie auch in der MSD-Patientenbroschüre Krebs: Was nun?

*„Der Begriff “Cancer Survivorship” (deutsch „Krebs-Überleben”) leitet sich von dem englischen “Cancer Survivor” ab: Mit “Krebs-Überlebende” sind alle Personen gemeint, die irgendwann einmal die Diagnose Krebs bekommen haben. Menschen, die länger als fünf Jahre nach der Diagnosestellung leben, werden in Deutschland häufig als “Krebs-Langzeit-Überlebende” bezeichnet. Cancer Survivors sind entweder geheilt oder (chronisch) krebskrank.“ (Deutsches Krebsforschungszentrum [DKFZ] – Krebsinformationsdienst)

Weiterführende Links

Zwei Frauen im Seniorenalter machen einen Spaziergang am Meer. Der Himmel ist wolkig, das Wetter kühl. Der Strand um sie herum ist menschenleer. Die beiden tragen Regenjacken, eine orange-rot, eine dunkelgrün, und Rucksäcke. Die Frau links in der rötlichen Jacke hat ihren Arm um ihre Freundin gelegt.

Hobbys und Freunde

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