„Impfprävention – Der steinige Weg vom Selbstschutz zur Herdenimmunität“
Das 15. MSD Luncheon betont die Bedeutung adäquater Aufklärungsprogramme
Unter dem Titel „Impfprävention – Der steinige Weg vom Selbstschutz zur Herdenimmunität“ fand im November 2017 das 15. MSD Luncheon statt. Das MSD Luncheon ist ein mehrmals jährlich stattfindendes Format, bei dem Akteure aus Politik, Wissenschaft, Selbstverwaltung, Gesundheitswirtschaft und Patientenvereinigungen gemeinsam aktuelle gesundheitspolitische Themen diskutieren.
Krankheiten vermeiden, eindämmen, ganz ausmerzen sowie Folgekomplikationen abschwächen oder verhindern – all das können Impfungen. Dabei dienen sie nicht nur dem Eigenschutz, sondern auch der Herdenimmunität: dem Schutz derjenigen, die nicht geimpft sind oder geimpft werden können. Voraussetzung hierfür sind jedoch hohe Impfraten. Daher diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 15. MSD Luncheons gemeinsam die Bedeutung und Gestaltung adäquater Aufklärungs- und Impfprogramme.
Impfungen sind ein unerlässlicher Bestandteil individueller und gesellschaftlicher Krankheitsprävention, fasste Referent Dr. med. Klaus Schlüter, Executive Director der Business Unit Vaccines & Women´s Health bei MSD Deutschland, seinen Vortrag beim MSD Luncheon zusammen. Die Schaffung einer Herdenimmunität sei deshalb sowohl soziale Herausforderung, als auch gesellschaftliche Pflicht. Doch trotz hoher Impfraten bestehen regionale Unterschiede und unzureichende Impfraten bei Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland weiterhin. Um dem entgegenzuwirken könnte insbesondere ein Ausbau öffentlicher Impf- und Schulprogramme für flächendeckende Aufklärung und somit eine effektive Impfsteigerung sorgen, unterstrich Referent Dr. med. Claus Köster, Präsident des gemeinnützigen Vereins Gesundheitsnetz Rhein-Neckar, im Anschluss. Am Praxisbeispiel „Freiwillige HPV-Schulimpfung“, einem seit 2015 laufenden Modellprojekt, illustrierte er die ersten Erfolge solcher Programme. Erste Evaluationsergebnisse zeigen: Eine bundesweite, freiwillige Schulimpfung sowie Aufklärungsmaßnahmen und (ärztliche) Fort- und Weiterbildungen können erheblich zur Krankheitsvermeidung beitragen.
Auch zusätzliche Maßnahmen wie die Aufnahme des Themas in den Lehrplan der Schulen, die Bereitstellung niederschwelliger Informationsmaterialien, der Einsatz von mobilen Impfbussen sowie ein Anreizsystem durch Krankenkassen wurden diskutiert. Die Einführung einer Impfpflicht lehnte die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch ab. Diese stoße auf zu große Umsetzungshürden und Ablehnung in der Gesellschaft.